Zug, 23. Januar 2024

Die täglichen Staus und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten sind für viele von uns zu einem festen Bestandteil des Alltags geworden. Daher bin ich fest davon überzeugt, dass der Stadttunnel zur Umfahrung von Zug eine dringend benötigte Lösung für diese Herausforderungen darstellt. Die Fakten sind bekannt. Es wird nicht nur für den (Auto-)Verkehr nach Lösungen gesucht, sondern auch für einen lebenswerten und attraktiven Stadtraum, für eine gesunde Stadtentwicklung. Ein entscheidender Punkt ist auch die finanzielle Ausgangslage des Kantons.

Für die GegnerInnen ist zu vieles noch unklar – sie argumentieren mit dem Kauf der Katze im Sack. Die Umfahrung werde zu Mehrverkehr in den Zuger Quartieren führen und es werde mitten in der Stadt eine jahrelange Grossbaustelle eröffnet.

Es ist zweifellos wichtig, für die eigenen Überzeugungen einzustehen und den eigenen Standpunkt zu vertreten. Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass die Welt um uns herum vielfältig ist und unser Handeln und Denken Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes haben kann. Die Erkenntnis, dass wir den wachsenden Verkehr nicht gänzlich stoppen können, ist allen bewusst. Daher plädiere ich dafür, dass wir uns nicht mit kurzfristigen Massnahmen begnügen, sondern gezielt in neue Infrastrukturen investieren müssen. Es ist an der Zeit, mutige Schritte zu unternehmen und umfassende Projekte für den Ausbau unserer Verkehrswege anzugehen – flankierend auch den nachhaltigen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie die Förderung von umweltfreundlichen Verkehrsalternativen.

Es ist leicht, sich auf einzelne Themen zu fixieren und diese als alleiniges Killerkriterium für Entscheidungen zu betrachten. Doch sollten wir nicht vergessen, dass Politik ein komplexes Netzwerk von Zusammenhängen ist. Unsere ExpertInnen und PolitikerInnen sind darauf angewiesen, umfassende Lösungen zu erarbeiten, die die Gesamtheit der Herausforderungen berücksichtigen. Es ist wichtig zu erkennen, dass PolitikerInnen oft vor schwierigen Entscheidungen stehen, bei denen sie verschiedene Interessen und Bedürfnisse abwägen müssen. Der Helikopterblick erlaubt es uns, diese Komplexität zu verstehen und Verständnis für die getroffenen Entscheidungen zu entwickeln. Lasst uns mehr Vertrauen in unsere ExpertInnen und gewählten PolitikerInnen setzen. Es ist erfreulich, dass unsere EntscheidungsträgerInnen den Mut aufbringen, über den Tellerrand hinauszuschauen und langfristige Lösungen zu entwickeln. Die Zeit ist reif, den Fokus über eine einzelne «Grossbaustelle» oder «die Katze im Sack» hinaus zu lenken und einen Helikopterblick auf die Herausforderungen unserer Gesellschaft zu werfen. Die Akzeptanz von Veränderungen ist ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, eine lebenswerte und nachhaltige Stadtentwicklung zu gewährleisten.

Ich ermutige daher alle LeserInnen, bei der Abstimmung am 3. März 2024 den Blick zu weiten und das Vertrauen in unsere ExpertInnen und PolitikerInnen zu stärken. Eine konstruktive Zusammenarbeit und eine ganzheitliche Betrachtung werden uns dabei helfen, die besten Entscheidungen für die Zukunft unserer Gemeinschaft zu treffen.

Lasst uns daher gemeinsam für die Zukunft von Zug und Unterägeri stimmen und unseren Beitrag für eine lebenswertere Region leisten. Der Stadttunnel ist nicht nur eine Investition in die Gegenwart, sondern auch eine für die kommenden Generationen.

Dominic Keller, Guthirt / Stadt Zug